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Die Nasenpolypen
Medizinisch nennt man diese Krankheit „Polyposis nasi“, sofern keine Nebenhöhlenbeschwerden vorliegen.
Wenn sich Nebenhöhlenbeschwerden bemerkbar machen, sprechen wir von einer „polypösen Sinusitis“.
ACHTUNG: Jeder weiß, dass man "Nasenpolypen" haben kann; viele glauben daher, wenn sie schnarchen oder längere Zeit unter einer behinderten Nasenatmung leiden, sie hätten eben "Polypen".
Das ist aber meistens NICHT der Fall. Nur wenige Menschen haben wirklich ein Problem mit "Nasenpolypen". Schnarchen und "zu wenig Luft durch die Nase bekommen" haben meist andere Ursachen.
Erfahren Sie mehr unter:
-> Schnarchen,
-> nicht allergischer Schnupfen,
-> Maßnahmen bei Milbenallergie
In den letzten Jahren gab es neue Erkenntnisse, wie es überhaupt zur Entstehung von Nasenpolypen kommt. Entscheidend waren Forschungen der Mayo-Klinik in Rochester (USA) in Zusammenarbeit mit der HNO-Klinik in Graz.
Die chronische, polypöse Entzündung der Nase und der Nebenhöhlen entsteht demnach folgendermaßen:
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Überall in der Luft gibt es Pilzsporen. Wir alle, Gesunde wie Nebenhöhlenerkrankte, atmen Pilzsporen mit der Luft ein; ein Teil dieser Pilzsporen lagert sich im Nasenschleim ab.
Bei Gesunden wird der Schleim mit den darin enthaltenen Pilzsporen ohne Probleme von den Flimmerhärchen der Schleimhaut nach hinten in den Rachen transportiert und irgendwann abgeschluckt.
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Bei den Menschen, die an Nasenpolypen erkranken, passiert Folgendes:
ihr Immunsystem bildet sich ein, dass es diese Pilzbestandteile zerstören muss, obwohl das gar nicht nötig wäre. Es ist dies eine besondere Form der Überreaktion auf die Pilzbestandteile im Schleim. Dabei wandern Entzündungszellen durch die Schleimhaut in den Schleim hinein und setzen dort schädigende Substanzen frei, welche unnötigerweise die Pilzsporen angreifen, gleichzeitig aber auch die Schleimhaut massiv schädigen. Dadurch kommt es zur Entzündung der Schleimhaut, die Schleimhaut schwillt an, es bilden sich Ödeme (=Wassereinlagerungen) und in weiterer Folge Polypen. |
Die Polypenerkrankung ist eine eigenständige Erkrankung:
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Sie gehört zur Gruppe jener Erkrankungen, denen eine Fehlregulation des Immunsystems mit überschießender Immunreaktion auf völlig harmlose Einwirkungen zugrunde liegt.
Dazu gehören neben der Polypenerkrankung auch die Neurodermitis, das Asthma bronchiale, der allergische Schnupfen und der chronische, nicht allergische Schnupfen.
Es ist daher sehr häufig, dass Menschen mit Nasenpolypen auch unter einer Allergie, unter Asthma bronchiale oder einer chronischen Bronchitis mit Verschleimung leiden.
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Menschen mit Nasenpolypen bekommen natürlich - wie alle anderen Menschen auch - Erkältungen (d.s. Infekte durch Erkältungsviren). Diese führen bei solchen Menschen oft zu Druck im Nebenhöhlenbereich oder zu längerdauerndem Husten. |
Therapie:
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Die Problematik ist nicht „heilbar“, man kann jedoch fast immer Linderung erzielen. Konservative Therapien sind Cortison-Nasensprays, evtl. Cortison-Tabletten.
In besseren Phasen reichen regelmäßige Spülungen der Nase mit Kochsalzlösung. |
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Wenn v.a. die behinderte Nasenatmung lästig ist, dann kann der HNO-Arzt unter örtlicher Betäubung einzelne große Polypen entfernen und so die Nasenatmung wieder herstellen. |
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Bei häufigen oder chronischen Schmerzen ist auch eine Operation der Nebenhöhlen in Vollnarkose zu überlegen; dabei können Polypen entfernt und miterkrankte Nebenhöhlen behandelt werden. |
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